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Steuerberater –
Abschaffung mit Ansage

Als Steuerberater klingeln Ihnen sicherlich bereits die Ohren vor lauter Unkenrufen über die Abschaffung Ihrer Branche. Insbesondere, wenn diese aus berufenem Munde ertönen: Die London School of Economics und der Oxford University rechnen damit, dass das Berufsbild des Steuerberaters über die nächsten 20 Jahre fast vollständig verschwindet. Offen bleibt dabei die – nicht ganz ernst gemeinte – Frage, ob sich die Englischen Eliteuniversitäten die Komplexität des deutschen Steuersystems auch nur im Ansatz vorstellen können.

Andererseits liegt es auf der Hand, dass die reine Erfassung von Geschäftsvorfällen im Rahmen einer zunehmenden Automatisierung keinerlei Problem mehr darstellt. Ein Großteil der Vorgänge könnte eigentlich bereits durch die Banken verbucht werden. Außerdem kommen im Zuge der inzwischen galoppierenden Digitalisierung immer ausgeklügeltere System künstlicher Intelligenz zum Einsatz, die auch komplexere Sachverhalte verstehen und daraus sinnvolle Schlüsse ziehen können.

Fatal wäre es, angesichts dieser Ausgangslage einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Handelt es sich doch quasi um die Abschaffung einer Branche „mit Ansage“. Was bisher unerwähnt blieb, ist die Gefahr, dass deutsche Steuerberater durch eine EU-gesteuerte Abschaffung der Verkammerung, dem Wettbewerb von außen ausgesetzt werden. Damit würde dem Preiskrieg Tür und Tor geöffnet. Wer wissen will, wie sich Steuerberater in ruinösen Rabattschlachten gegenseitig bekämpfen, schaue zum Beispiel nach Finnland.

Fazit: Ein Großteil der bisherigen Kernleistungen des Steuerberaters werden der Automatisierung zum Opfer fallen, gleichzeitig besteht die Gefahr, dass früher oder später zusätzlicher Wettbewerb von außen kommt und die Branche dem offenen Wettbewerb ausgesetzt wird. Es stellt sich die Frage nach einem Ansatz, um in dieser Situation das Richtige zu tun. Wer der Digitalisierung hinterherhechelt, ohne sein Geschäftsmodell zu hinterfragen, schafft sich um so schneller ab.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung müssen vielmehr zu einer signifikanten und sichtbaren Nutzensteigerung für die Mandantschaft genutzt werden. Ein gangbarer Ansatz ist es, sich mit einem neuen Geschäftsfeld eine Alleinstellung zu schaffen und den Nutzen für einen eingegrenzten, klar definierten Mandantenkreis – im Sinne einer Zielgruppe – massiv zu erhöhen. Mit konkreten Instrumenten dieser strategischen Entwicklung beschäftige ich mich den kommenden Beiträgen.